Der Liebling der Vertreter ist die Kapitalversicherung, da man damit viel Provisionen verdient. So lassen sich viele blenden und beschwatzen und unterschreiben quasi blind, wenn die Stichworte wie "steuerbegünstigt" hören. An Kapitalversicherungen gibt es jedoch einiges auszusetzen:
Zur Familienabsicherung im Todesfall sind die Policen zu teuer und unhandlich. Günstiger und effizienter sind hierbei Risiko-Lebensversicherungen. Da generell eine Lebensversicherung kombiniert mit Sparplan wenig überzeugend ist, sollte man sich, wenn man schon im Versicherungsmantel sparen will, für die Rentenversicherung entscheiden, die nur zur Vorsorge dient und für die Absicherung eine Risikolebensversicheung abschliessen.
Anleger von Kapitallebensversicherungen genießen einen Steuerbonus sowohl bei der Auszahlung der Summe als auch wie bei der Verrentund des Kapitals. Bei Auszahlung werden 50 % der Erträge mit dem individuellen Steuersatz belastet. Wenn dieser nun bei 35 % liegt weden zzgl. Solidaritätsbeitrag und Kirchensteuer 17,5 % Steuern auf die Rentenversicherung fällig. Fonds, Aktien oder Zertifikate wären hier pauschal bei 25 %, wobei ebenfalls Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer dazukämen.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Rentenversicherung bessere Rente erwirtschaftet, was nur bei gleicher Rendite der Fall wäre. Langfristig gesehen schneiden Fonds fast immer besser ab als Rentenversicherungen.
Doch die Renditeschwäche zeigt auch einen Vorteil: Sicherheit. Denn eine vierprozentige Rendite plus XY wird ohne Risiko immer erreichbar sein. Dagegen können börsennahe Anlage auch heftige Verlustphasen durchlaufen.
Nicht die schlechteste Lösung aus steuerlicher Sicht sind außerdem fondsgebundene Rentenversicherungen, da während der Anzahlungphase alle Erträge steuerfrei bleiben, was auch für Kursgewinne und Dividenden gilt, die bei Fondssparplänen versteuert werden müssten.
Wird das Vermögen dann im Alter verrentet, ergibt sich ein weiterer Vorteil: die Rente wird nur mit dem geringeren Ertragsanteil besteuert, dessen Höhe vom Alter zu Rentenbeginn abhängt und mit bspw. 65 Jahren bei 18 % liegt.
Eine solche fondsgebundene Rentenversicherung birgt allerdings auch Risiken, da man erst kurz vor Rentenbeginn sagen kann, wie hoch die Rente tatsächlich sein wird. Hier werden zum Schutz fondsgebundene Rentenversicherungen mit Höchstgarantie angeboten. Dabei wird immer wieder ein erreichter Zwischenstand während der Laufzeit festgeschrieben, so dass der garantierte Anteilswert im Laufe der Jahre steigt. Da man jedoch um den Höchststand abzusichern einen Teil der Vermögens in sichere Anlagen umschichten muss, kostet dieser Schutzmechanismus Rendite. Hier wird die klassische Rentenversicherung mit ein bisschen Börse gemischt, was dann einer Wundertüte gleicht: Man weiß erst bei Rentenbeginn, was wirklich rauskommt.
Nicht zu empfehlen ist die Rentenversicherung allerdings bei einem Riester-Modell, da hier die Sicherheit vor Kapitalverlust eingebaut ist (denn Sparbeiträge und staatliche Zulagen msüsen garantiert bei Rentenbeginn auf dem Konto liegen). Somit benötigt kein Sparer mehr eine zusätzliche teure Rentenversicherung, sondern kann direkt in Fonds investieren, wenn er die Rendite ankurbeln will.